lit und phil e. V. – Verein zur Förderung der Literatur und der Philosophie

Das Projekt

Für junge Menschen und junge Erwachsene mit einer geistigen bzw. Lernbeeinträchtigung gibt es bisher noch wenig Möglichkeiten für eine gleichberechtigte kulturelle Teilhabe.

Daher führte der Verein lit und phil e. V. in Kooperation mit Mittendrin e. V. im Rahmen des Literaturfestivals lit.COLOGNE 2024 erneut das Projekt REMIX, eine Schreibwerkstatt zum diesjährigen Thema „Mein Leben als Künstler:in“, durch. Zum fünften Mal schon schreiben die jungen Autor:innentalente der Remix!-Reihe unter Anleitung des Poetry-Slammers Florian Cieslik nun an ihren aufsehenerregenden literarischen Texten. 15 Jugendliche und junge Erwachsenen aus Köln mit einer geistigen bzw. Lernbehinderung befassten sich innerhalb Workshops mit Texten zum Thema „Mein Leben als Künstler:in“ von verschiedenen Autoren. Sie hatten die Möglichkeit sich untereinander zu ihren Eindrücken und Perspektiven auszutauschen, konnten Standpunkte und Meinungen zum Thema entwickeln und forschten dabei nach Verbindungen des Themas zu ihrer eigenen Biografie.

Im nächsten Schritt haben die Teilnehmer die individuellen Eindrücke und Standpunkte zum Thema mit ihrer eigenen Sprache wiedergeben und eigene Textwerke verfasst.

Annette Frier und Michael Kessler stellen dabei jährlich die neuesten Würfe auf der lit.COLOGNE vor: Genreliteratur, Zombieroman, Teenagermusical und Liebesschnulzenlyrik.

Zum fünfjährigen Jubiläum des Projekts wurden die Workshops in diesem Jahr filmisch begleitet. Es entstanden jeweils mehrere Kurzfilme zu den Autoren und deren Texte, was den Zuschauern der lit.cologne einen Blick hinter die Kulissen von „Remix“ ermöglichte.

Wirkung

Durch das Projekt wird Menschen mit Behinderungen zuverlässig aktive kulturelle Teilhabe ermöglicht. Das Projekt legt das Potenzial dieser jungen Menschen offen, ihre Geschichten zu erzählen, sensibel und kreativ mit Sprache umgehen zu können und durch ihre Sichtweisen ganz neue Perspektiven auf Themen, Sachverhalte und Literatur werfen zu können. Es ermöglicht eine erhöhte Wahrnehmung für das literarische Potenzial der Zielgruppe im Kölner Stadtgebiet und weit darüber hinaus. Die Dokumentation gibt einen authentischen Einblick in die Zusammenarbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsen mit einer sog. Geistigen bzw. Lern-Behinderung und führt bei den Zuschauern für eine Sensibilisierung gegenüber einer marginalisierten Gruppe von jungen Menschen.

Da die lit.COLOGNE ein sehr etabliertes und bekanntes Literaturfestival ist, können besondere Themen und Anliegen in einem großen überregionalen Rahmen platziert und kommuniziert wer-den. Sie ist deshalb ein hervorragendes Medium, um die Inklusion in hohem Maße voranzutreiben, indem insbesondere die Bewusstseinsbildung für die Wichtigkeit der Teilhabe und aktiven Partizipation von Menschen mit Behinderung in und an der Gesellschaft gefördert wird.

Durch das Projekt können Impulse gesetzt werden, um im kulturellen Bereich Kölns mehr Angebote für Menschen mit Beeinträchtigung zu schaffen und sie damit zu einem selbstverständlichen Bestandteil des Kölner Kulturlebens werden zu lassen.